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Chaos = A denken und B sagen

Wednesday, August 09, 2023

Hast du dich auch schon mal gefragt, warum wir oft genau das Gegenteil von dem denken, was uns gesagt wird? "Denken Sie nicht an einen roten Elefanten." Kaum ausgesprochen, haben wir bereits ein Bild dieses majestätischen Tieres in unseren Köpfen. Aber warum ist der Elefant überhaupt dort? Und was hat das mit Kommunikation zu tun? Das Geheimnis liegt in der Funktionsweise unseres Gehirns.

So gelingt klar kommunizieren

Der berühmte rote Elefant muss immer dann herhalten, wenn Kommunikationstrainer über das Thema Verneinung sprechen. "Denken sie nicht an einen roten Elefanten." Schwups, ist er schon im Kopf. Aber Moment mal, der sollte doch draußen bleiben! Hmmm, was ist da bloß passiert?

Ganz einfach. Dein Gehirn kennt die Begriffe ROT und ELEFANT. Deshalb kann es diese Informationen blitzschnell aus dem Unterbewusstsein abrufen. Mit der Information NICHT (und "kein") kann das Unterbewusstsein nichts anfangen. Deshalb "hinkt sie hinterher".


Was bedeutet das für die Kommunikation?

Verneinungen stiften Verwirrung, weil sie dem natürlichen Verständnis von Sprache widersprechen. Ganz besonders mühsam sind doppelte Verneinungen. 

Angenommen, jemand sagt du dir:"Ich habe nichts dagegen, nicht zum Supermarkt zu gehen."
In diesem Satz gibt es zwei Verneinungen: "nichts" und "nicht". Die doppelte Verneinung hebt sich gegenseitig auf und ergibt eine positive Aussage. Die eigentliche Bedeutung des Satzes ist also: "Es ist mir egal, ob ich zum Supermarkt gehe."

Diese doppelte Verneinung erfordert zusätzliche mentale Anstrengung, da das Gehirn die negierte Information unterdrücken muss, um die tatsächliche Aussage zu verstehen. 
Solche Formulierungen hast du sicher auch schon mal gehört und dich gewundert:

🔹 "Es ist nicht unüblich, dass Projekte sich verzögern." - Dies bedeutet, dass es üblich ist, dass Projekte sich verzögern.

🔹 "Das ist nicht uninteressant." - Das bedeutet, dass es interessant ist.

🔹 "Wir sollten den Fehler nicht unbeachtet lassen." - Dies bedeutet, dass wir den Fehler beachten sollten.


Indem wir positive Aussagen verwenden, ohne Verneinungen einzufügen, können wir eine klarere und direktere Kommunikation erreichen, die weniger Raum für Missverständnisse und Unsicherheit lässt.


👉🏻 "Sag, was du meinst, und du bekommst, was du willst." (von George Walther)


Formuliere das, was du tatsächlich meinst. Hier sind einige Beispiele:


🔹 Du lässt mich gar nicht ausreden. 👉🏻 Lass mich bitte ausreden.

🔹 Ich will das nicht. 👉🏻 Stopp, das geht mir zu weit.

🔹 Lüg mich nicht an. 👉🏻 Sag mir bitte genau, was passiert ist.

🔹 Warum bist du nicht pünktlich? 👉🏻 Nimm bitte einen früheren Bus, damit du pünktlich zur Arbeit erscheinst.

Gewöhne dir an, klar zu kommunizieren, in dem du auf Verneinungen verzichtest. Da dies eine Gewohnheit ist, die du vermutlich schon dein gesamtes Leben anwendest, wirst du einige Wochen brauchen, bis du eine gute Routine für bessere Alternativen kennst. Sei gnädig mit dir und erspare dir persönliche Abwertungen. Für den Anfang ist es schon großartig, wenn dir eine Verneinung auffällt und du sie unmittelbar besser formulierst. Emails und Textnachrichten sind ein weiteres wunderbares Übungsfeld. 

Ich wünsche dir viel Erfolg und gute Gespräche!



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